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» alte Burxdorf-Ansichten
   



Chronik


Erste urkundliche Erwähnung fand das Dorf laut Emilia Crome "Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda" im Jahre 1411 als Burchardtsdorf. Im Jahre 1418 kaufte es der Markgraf "Friedrich der Streitbare von dem Herrn von Schlieben und schenkte es dem Kloster in Mühlberg. Die Lage an der Poststraße von Großenhain nach Berlin brachte dem Dorfe und seinen Einwohnern früher regen Verkehr. Manch ein Reisender hat in der Gastwirtschaft Rast gemacht. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Dresden - Berlin nahm der Verkehr jedoch merklich ab. Den Dorfkern bildeten damals zwei Teiche, um die herum mehrere große Bauernhöfe angeordnet waren. Das Rittergut Martinskirchen hatte hier ein Vorwerk gegründet. Die Einwohner ernährten sich in der damaligen Zeit vorwiegend von der Landwirtschaft. Dies sollte auch noch sehr lange so bleiben. Das älteste Bauwerk im heutigen Burxdorf ist unsere Kirche. Der Bau dieser Backsteinkirche dürfte in die Mitte des 13. Jahrhunderts fallen. Sehr enge Beziehungen sollen damals zwischen dem Mühlberger Kloster und unserer Kirche bestanden haben. Die Sage spricht sogar von einer unterirdischen Verbindung... Das Gebäude selbst hatte ursprünglich drei Eingänge. Heute ist lediglich der Westeingang mit seinem später angebauten Vorbau erhalten. Der Turm brannte 1889 ab und wurde im selben Jahr durch einen sogenannten Dachreiter ersetzt. Aus dem selben Jahr stammt auch die Glocke. An der Nordwestecke wird der Turm durch einen Pfeiler gestutzt. Durch das Gewicht des Turmes hatten sich Risse im Mauerwerk zwischen Giebel und Kirchenschiff gebildet. Der Ostgiebel wird von drei schmalen Fenstern, den Dreieinigkeitsfenstern, geschmückt. Der Zahn der Zeit hatte im Laufe der vielen Jahre doch schon sehr am Gebäude genagt, und so machte sich 1980 eine Renovierung der äußeren Fassade dringend notwendig. Die Burxdorfer folgten dem Aufruf des Gemeindekirchenrates und halfen tatkräftig bei der sehr umfangreichen Arbeit, Auf dem Kapellenacker am nördlichen Dorfeingang soll noch vor zirka 120 Jahren eine Betkapelle gestanden haben. Ein heute noch erhaltenes Steinkreuz am Rande des erwähnten Ackers zeugt angeblich von der Grenze des Dekanates Meissen. Der Zweite Weltkrieg ging nicht spurlos an Burxdorf vorbei. An der südlichen Grenze seiner Fluren wurde zu Kriegsbeginn ein Kriegsgefangenenlager errichtet. Dieses Lager wurde 1945-1948 als Internierungslager genutzt. Ungezählte Tränen wurden hier geweint, stumme Verzweiflung von Menschen, die Opfer der verschiedenen Regime wurden. Die Geschichte des Lagers, zu Zeiten der DDR totgeschwiegen, ist heute Mahnung an alle Menschen, Krieg und Willkürherrschaft nicht zu dulden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges vergrößerte sich Burxdorf rasch. Auf der Grundlage der Bodenreform wurde gesiedelt, und es entstanden in Richtung Altenau zahlreiche Siedlungshäuser. Es begann die typische Entwicklung eines sozialistischen Dorfes. Nach der Gründung der LPG wurden zahlreiche Schweine-und Rinderställe gebaut. Hierfanden auch ein Großteil der Dorfbewohner Arbeit.Ein wichtiger Bestandteil der Geschichte des Ortes ist die Zusammenlegung mit Langenrieth und Neuburxdorf. Dies sollte die Voraussetzung sein, eine effektivere Verwaltung durchfuhren zu können. So wurde zum Beispiel in Neuburxdorf eine Schule gebaut, die alle Kinder der drei Ortsteile besuchen. In Burxdorf gab es eine Gaststätte, eine Verkaufsstelle, den Kindergarten, eine Poststelle und eine Schwesternstation. Eine lange Tradition hat unsere Feuerwehr. Zahlreiche erfolgreiche Einsätze bei Brandschutz und Brandbekämpfung zeigen die hohe Einsatzbereitschaft der Männer. Vor nicht allzu langer Zeit bekamen wir ein kleines Einsatzfahrzeug, und im letzten Jahr feierte unsere Feuerwehr ihr 60 jähriges Bestehen. Die Wende brachte auch für Burxdorf wesentliche Veränderungen: Die Produktion der Genossenschaft wurde eingeschränkt und somit auch die Arbeitsplätze. Poststelle und Schwesternstation rentierten sichplötzlich nicht mehr, die Gaststätte hatte nicht mehr genügend Besucher, und für den Kindergarten waren nicht mehr genug Kinder da. Auch für die regelmäßig durchgeführten Dorffeste fanden sich kaum noch Organisatoren, jeder hatte mit sich zu tun. Ein düsteres Bild, so will es mir scheinen. Inzwischen gibt es aber auch wieder Licht im Dunkeln. So ist in den letzten vier Jahren an allen Ecken des Dorfes gebaut worden. Die Straße durch die "Häuser" erhielt eine neue Asphaltdecke, und die Burxdorfer erhielten alle einen Telefonanschluß, heute eine Kleinigkeit an die man sich schnell gewöhnt unddie nicht mehr wegzudenken ist. Der teilweise schlechten Trinkwasserqualität konnten wir mit dem zügigen Bau des Trinkwassernetzes begegnen. Ein großer Komplex ist die Gestaltung des denkmalgeschützten Dorfkernes. Das Ausbaggern des einen Teiches und die Gestaltung des zweiten Teiches zum Kinderspielplatz, der Ausbau der Pflasterstraße in Verbindung mit dem Bau des Gehweges und dem Bau der neuen Bushaltestelle bilden ein harmonisches Ganzes. Daß hier die Freileitungen der Energieversorgung fehlen, fällt heute kaum noch jemanden auf. Oft sieht man hier unsere Senioren Spazierengehen und am Rande des Teiches sitzend verweilen. Auch etwas Gewerbe gibt es wieder in Burxdorf die Verkaufsstelle hat geöffnet, und zwei Betriebe des Baugewerbes haben sich angesiedelt.  Im laufe der Zeit hat sich einiges geändert, leider hat  unsere Verkaufstelle Ihrer Forten wider geschlossen.  Es ist auch wieder Zeit, an unsere Nachbarn zu denken. So sind eine ganze Reihe der Burxdorfer Mitglied im "Heimat- und Naturschutzverein Neuburxdorf und Umgebung e. V.", es wird kräftig im Vereinschor mitgesungen, und zahlreiche Aktivitäten machen uns das Leben auf dem Dorfe schöner. Ich denke, wir können getrost in die Zukunft blicken, wenn wir uns bewußt sind, daß wir uns unser Leben selbst gestalten wollen, und sollten Sie uns einmal besuchen, so freuen wir uns darauf.



Thomas Böhm